Steinbacherhof

Raum für Bewegung und Begegnung – mit Mensch und Pferd

Praktikum auf dem Steinbacherhof – eine Selbsterfahrung / Anna

Ein halbes Jahr lang habe ich im Rahmen eines Praktikums auf dem Steinbacherhof gelebt und mitgearbeitet. Dadurch, dass ich auch mit auf dem Hof gewohnt habe, konnte ich diese Erfahrung voll ausschöpfen. Ich hatte von vorneherein nicht viele Erwartungen an dieses Praktikum, weil ich einfach in die Arbeit mit den Pferden eintauchen und mich überraschen lassen wollte, was das alles so mit sich bringt.

Bevor ich auf den Hof kam, hatte ich noch nicht wirklich praktische Erfahrungen mit Pferden, sondern kannte durch mein Studium nur Theorie. Obwohl ich ohne Pferdeerfahrung war, wurde ich von allen, Tier und Mensch, liebevoll an die Hand genommen. Ich durfte überall mit dabei sein und wurde direkt in den ganzen Ablauf auf dem Hof miteingebunden. Dadurch habe ich unglaublich viel über das pferdegestützte Arbeiten im therapeutischen und pädagogischen Bereich gelernt, und wahrscheinlich am meisten über mich selbst. Ich habe einen Einblick in die Bodenarbeit mit Pferden bekommen, durfte bei Therapiestunden mit dabei sein, mit kleinen Kindergruppen auch selbstständig Aufgaben übernehmen und Menschen mit und ohne Behinderung betreuen.

Um mit Pferden auf Augenhöhe arbeiten zu können, ist es am wichtigsten, sich selbst zu kennen. Dem bin ich während meines Praktikums einen großen Schritt nähergekommen. Jede Erfahrung war eine Bereicherung für mich. Die Art und Weise wie Doris mit den Vierbeinern umgeht und arbeitet, ist etwas ganz Besonderes. Sie hat eine Verbindung zu den Tieren, die ich so noch nicht gesehen habe und von der ich sehr viel lernen konnte.

Das Wichtigste während des Praktikums war meine Offenheit für Neues. Ich habe mich auf alles eingelassen und bin mit meinem Herzen und nicht so sehr mit dem Kopf an neue Aufgaben herangegangen. Das haben mir unter anderem auch die Pferde gezeigt. Ich hatte so viele wunderbare, unglaubliche und unvergessliche Momente mit den Tieren, die mir die Augen geöffnet haben. Ich habe gelernt, dass Konfrontation auch befreiend sein kann und in jedem vielleicht im ersten Moment „schlechten“ Erlebnis auch immer etwas Positives steckt.

Ich habe jeden einzelnen Bewohner und jede einzelne Bewohnerin auf dem Hof in mein Herz geschlossen.

Anna

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